Wann bekommt man ein H-Kennzeichen?
Eine Frage, auf die es keine allgemeingültige Antwort gibt. Warum? Weil vieles im Ermessen des jeweiligen Prüfers liegt. Wir versuchen hier aber trotzdem etwas Licht in Deutschlands H-Kennzeichen-Paragrafen-Dschungel zu bringen.
Wer sich unsicher ist, was eigentlich der Anforderungskatalog für die Begutachtung von Oldtimern - so heißt das in Amtsdeutsch - vorschreibt, der sollte ihn sich zunächst mal hier durchlesen. Umso besser man vorbereitet ist, desto besser kann man argumentieren und desto eher bekommt man ein H-Kennzeichen. Wissen ist wie immer auch Macht. Und ein verständnisvoller Prüfer mit Freude an Oldtimern Pflicht!
So steht im Katalog zum Beispiel nicht, dass ausschließlich originale Fahrzeuge ein H-Kennzeichen bekommen! Ganz wichtig! Es gibt Prüfer, die sich schon wegen einer sozusagen "unsichtbaren" CSP Products Scheibenbremse sträuben ein H zu erteilen, obwohl sie mit Gutachten geliefert wird. "Gab es damals nicht" heißt es dann oft lapidar. Wenn man sich dann aber eine Kopie einer alten Werbeanzeige von Maico besorgt und sie dem Prüfer vorlegt, kann das schon wieder anders aussehen. Da ist eine ähnliche Scheibenbremse mit 5x205er Lochkreis abgebildet. Und zwar schon 1962!
Das ist nur ein Beispiel von vielen. Genau so sollte man vorgehen. Recherchieren und Wissen aneignen. Alte VW-Magazine, zeitgenössische Fotos, Prospekte Bücher - all solche Unterlagen helfen dem Prüfer Arbeitsgrundlagen zu haben, die er als Nachweis für seine Entscheidung führen kann.
Leichter wird es, wenn ein Volkswagen bereits vor 30 Jahren Umbauten eingetragen hatte. Im Paragraph 1, Allgemeine Voraussetzungen für eine positive Begutachtung, steht nämlich genau das: "Nicht zeitgenössische Änderungen, die nachweislich vor mindestens 30 Jahren durchgeführt wurden, sind auch zulässig."
Noch mal: Wissen aneignen, eine saubere Argumentationskette aufbauen und mit Unterlagen eindecken - so lässt sich viel erreichen. Mancher Prüfer hat schon mit einem Zündverteiler mit moderner Optik ein Problem, ein anderer empfindet stark patinierten Erstlack als absolut H-Kennzeichen-würdig.
Hilfreich beim Sammeln von Informationen sind sicherlich Clubs oder Internet-Foren.
Viel Erfolg beim Erlangen des H-Kennzeichens (H wie historisch, nicht O wie original) wünscht die CSP Crew







